geschorene Haar zu sammeln, damit es zu Filz und Fäden verarbeitet würde. Aus ausgekämmten und abgeschorenen Haaren wurden Schuhe für die U- Boot- Mannschaften und Filzsocken für Eisenbahner hergestellt.» Zu diesem Zweck befehle ich die Haare der Häftlinge aufzubewahren. Die Angaben über die Menge des in einem Monat gesammelten Haares, und zwar Frauen- und Männerhaar gesondert, sind am 5. jedes Monats, beginnend am 5. September 1942, vor­zulegen.<< Dieser Befehl ist von dem Brigadeführer und Generalmajor der Waffen- SS , Glücks, unterschrieben.

Und erinnern Sie sich, Genossen Richter, auch an andere Tatsachen des Verfahrens: an die von dem Hauptchemiker der Reichshauptverwaltung der Kriminalpolizei, Dr. Wit­mann, bezogene und in der Gaskammer angewandte Blau­säure, an den von einer Zentralstelle aus verteilten und bei der Verbrennung der Leichen im Krematorium- dem Betrieb Zanders und Sakowskis- verwendeten flüssigen Brennstoff. Und weiter an die kolossalen Profite der Führung, an die Bestechungsgelder der Industriellen für die Ausnutzung der Arbeitskraft der Häftlinge, an die Millionenausgaben für die Einrichtung des Gutes des Gehilfen Himmlers- Pohl, des Mannes, der über die Arbeitskraft aller Konzentrations­lager verfügte. Also hier finden wir den Schlüssel zur Auf­lösung des Rätsels über das Profitmachertum, weshalb allein in den Deutschen Erd- und Steinwerken der Umsatz von 400 000 Mark im Jahre 1940 auf 12 Millionen Mark im Jahre 1944 anstieg. Und das konnte man bei sehr vielen kapitalistischen Unternehmern, die zu Himmler und der SS Verbindungen unterhielten, beobachten.

Erinnern Sie sich noch an Himmlers regelmäßige und häufige Besuche im Lager Sachsenhausen und an seine persönlich erteilten Anweisungen zur Menschenvernichtung; vernichtet wurden nicht nur politische Gegner und aktive Kämpfer gegen den Faschismus, sondern auch körperlich schwache und wirklich hilflose Menschen, wie die Bibel­forscher Weiß und Zibold, die auf persönlichen Befehl Himmlers erschossen wurden. Dasselbe wiederholte sich bei der auf Himmlers persönlichen Befehl erfolgten Er­

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