Vernehmungen auf der Politischen Abteilung Flüchtige Häftlinge
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Der Galgen im Lager
Eine der gefürchtetsten Stellen im Lager Auschwitz war die Politische Abteilung. Die Leitung derselben lag in den Händen des Kriminalsekretärs und Untersturmführers Maxi milian Grabner . Aber auch seine Trabanten Wosnitza, Lachmann, Kirchner und Dylewski waren gefürchtet und verhaẞt. Jeder von uns zitterte, wenn er zu einer Vernehmung nach , Vorne" gerufen wurde.
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Mit den brutalsten Mitteln wurde dort versucht, Geständnisse zu erpressen. Man schlug mit dem Koppel oder mit Ochsenziemern, an denen Eisenkugeln befestigt waren. Wollte der Häftling dann noch immer nicht die erwartete Aussage machen, sperrte man ihn kurzerhand in die Bunker des Blockes 13 und entzog ihm Nahrung und Wasser, um ihn auf diese Weise mürbe und gefügig zu machen.
Half auch das nicht, so wandte man in den abgelegenen Kellern richtige Foltermethoden an. Es gab Fälle, wo dem Verhörten die Knochen zerbrochen und er dann nach Vernehmung im Bunker einfach niedergeschossen wurde- wer fragte darnach, wenn einer tot war-?
Daher kam es sehr oft vor, daß Häftlinge bei diesen unmenschlichen Verhören alles zugaben und jede gewünschte Aussage machten, nur um dadurch weitere Quälereien von sich abzuwenden.
Häufig wurde der Betreffende dann durch Genickschuẞ liquidiert, um zu verhindern, daß er im Lager über die angewendeten Methoden sprach. Die Leichen solcher Häftlinge aber redeten mit ihren sichtbaren Verletzungen eine deutliche Sprache!
Ich erinnere mich eines besonders krassen Falles:
Wurde da eines Morgens ein Häftling zur Politischen Abteilung gerufen. Am Nachmittag brachte man ihn in den Kran
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