Dunkelheit leuchteten diese mit ihren Lichtkegeln gleich ge­spensterhaften Fingern durch das ganze Lager.

Straßen waren nun überall im Bau. Eine große Grube in der Mitte des Lagers wurde zugeschüttet, um an ihrer Stelle einen neuen und größeren Appellplatz zu gewinnen. Vor dem Tor mit der verheißungsvollen Überschrift: ,, Arbeit macht frei" erstand eine Wohnbaracke, die zur Unterbringung der SS - Schreibstuben und des Wachlokals der Blockführer( Block­führerstube!) bestimmt war. Eine neue große Lagerküche war im Bau. Sie sollte künftig imstande sein, bis zu dreißigtausend Häftlinge zu verpflegen.

Dicht außerhalb des Lagers, am sogenannten ,, Bauhof", der Bahngleisanschluß hatte, rollten fäglich Lastzüge mit den verschiedensten Materialien in größten Mengen an. Diese wurden von uns ausgeladen und in neu errichteten Magazinen gestapelt. Es war immer deutlicher zu merken: das Lager war auf eine lange Sicht geplant.

Alte Baracken wurden abgerissen. Überall wurden Licht­und Wasserleitungen und Kanalisation durch die Häftlinge gelegt. Die bisherigen provisorischen und unangenehmen La­trinen verschwanden nach und nach. In den Blöcken wurden Waschräume und Klosettanlagen eingebaut. Bald grenzte auch ein elektrisch geladener Drahtzaun das Lager nach außenhin ab. Wir arbeiteten an allen Ecken und Enden vom frühen Mor­gen bis zum späten Abend immer im Laufschritt immer gehetzt und gejagt schleppten wir die schweren Baumate­rialien zu den Arbeitsplätzen.

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Als nun die Grube, an deren Stelle der neue Appellplatz entstehen sollte, zugeschüttet war, begann man den Platz mit einer Riesenwalze, an die katholische Geistliche und Juden gespannt waren, einzuebnen. SS - Männer trieben die Ziehen­den mit Peitschenhieben an.

Mit vor Anstrengung hervorquellenden Augen und dicken Adersträngen an den Schläfen, das Gesicht mit blutunter­laufenen Striemen bedeckt, so zogen diese Unglücklichen die Walze über den Platz hin und her.

Brach der eine oder der andere infolge der sengenden Som­merhitze und Entkräftung zusammen, so spielte das keine Rolle. Wir waren ja nur Nummern, die, wenn sie versagten, durch andere ersetzt wurden.

Fast jeden Tag gellten irgendwo bei den Arbeitskommandos anhaltende Hilferufe auf da wurde wieder einmal einer ermordet!

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