einmal sagte er:„Jetzt werden wir das Hakenkreuzbanner über alle Welt leuchten lassen.“
„Halt’s Maul!“ schimpfte jemand.
Die Soldaten sahen vom Auto herunter auf das Land mit den vielen, scharf voneinander getrennten Äckern und den klaren Silhouetten der Fachwerkhäuser. Sie leuchteten mit den weißgekalkten Mauern durch den frühen Abend. Vom Boden stieg Schwermut auf. Jeder hatte seinen kleinen Teil in der Welt, er mußte ihn preisgeben.und in den Krieg gehen. Wozu das gut sein sollte, wußte keiner. Nein, es gab keinen Grund für sie, in den Krieg zu gehen.
Sie saßen auf den Bänken, das Gewehr zwischen den Knien, den Rücken an die Lehne gepreßt. Sie wurden hin und her geschüttelt, der Stahlhelm tanzte auf ihrem Kopf. Sie blickten in die Dämmerung, die das Land bedeckte und versuchten zu begreifen, was mit ihnen geschah. Schließlich traf es keinen unerwartet.
Hühnchen fragte Hermann:„Wirst du sie heiraten?“
„Gewiß“, antwortete Hermann, dabei schlug er sich mit der Hand aufs Knie.
„Man heiratet doch nicht jede—“, zögerte Hühnchen.
„Freilich, jede nicht!“ erklärte Hermann.
„Kriegt sie ein Kind von dir?“ wollte Hühnchen wissen.
Da schüttelte Hermann traurig den Kopf.
Neben ihm saß Stackelberger, er hatte immer noch den Brief in der Tasche. Fuhren sie durch ein Dorf, so beugte er sich aus dem Wagen, sah auf Häuser und Höfe und überlegte, wieviel Acker wohl dazu gehöre und wieviel Stück Vieh. Je weiter es in den Wald hinaufging, um so kleiner wurden die
Häuser, um so enger die Höfe. Mein Gott, welch eine Armut machte sich da an der Straße breit! Der Stackelberger begann den Kopf zu schütteln.
„Man möchte meinen“, sagte er,„‚das ist nicht mehr bei uns.“
120


