MIT DEM TODE BESTRAFT-
MIT DEM LEBEN BELOHNT
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,, Juristische Monatshefte 17. 2. 1945. G. P. Spalte 6." Der Maschinensetzer Gerhard Peck blickte auf den heißen Bleistreifen, die Kopfzeile für die Spalte, die er gerade beginnen wollte. Die alte Linotype arbeitete nicht mehr so zuim fünften Jahre des verlässig und das Blei war jetzt
zweiten Weltkrieges von schlechter Qualität.
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Wieviel haben Sie denn noch, Peck?" fragte Vogelsang. Den grünen Augenschirm in das strubblige Haar zurückgeschoben, stand der Korrektor in der Tür zu dem gläsernen Verschlag, der die Maschinen vom weiten Raum der Handsetzerei abtrennte.
Vogelsang mochte Peck nicht. Junge Männer waren ihm verhaẞt. Er nahm es ihnen übel, daß sie lebten, während seine beiden Söhne hatten sterben müssen.
Warum haben meine beiden dran glauben müssen, fragte er sich, warum nicht dieser Peck? Vogelsangs ältester Sohn war als Artillerist in Rußland gefallen, der jüngere, HansJürgen, im brennenden Flugzeug über Frankreich abgestürzt. Einen wenigstens hätte mir das Schicksal lassen können, haderte Vogelsang.
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