men. Alle drei versprachen daraufhin erleichtert, uns einen Stempel ihres Geschäftes zu überlassen. Es ist anzunehmen, daß die Partei mit der Regelung dieser Angelegenheit, die einen sehr großen Vertrauensbeweis darstellt, nicht einver­standen wäre, wenn sie davon erführe!

Das Kloster besitzt sehr ausgedehnte Gemüsegärten. Ich war vor einigen Tagen bei der Gartenschwester, die mir versprach, uns an Gemüsen und Tomaten, ja auch an Obst zu liefern, was sie irgend könnte. Das ist eine ganz große Hilfe. Sie erzählte mir auch, daß das Kloster für den Win­terbedarf alle Kohlarten, Rüben usw. bei bestimmten Ge­müsebauern kauft und einmietet. Sie meinte, daß, wenn wir Interesse daran hätten, eine entsprechende Menge mehr besorgt und eingegraben werden könne. Natürlich werden wir von diesem Vorschlag Gebrauch machen.-

Wir haben wunderbar warmes Sommerwetter und wir kommen uns bei aller Arbeit fast wie in der Sommerfrische vor. Allein die Mahlzeiten auf der unteren Terrasse, die auf den Garten geht, sind eine Freude. Wir alle sind hier draußen wie von einem Druck befreit, der in der Stadt ständig auf uns lag. Nicht, daß wir vergäßen, wer wir sind, mit welchem Fluch behaftet, von unsichtbaren Gefahren bedroht, aber der liebliche Garten, die schöne Kirche, die stets gleich freundlichen Gesichter der Nonnen, die nie ohne lächelnden Gruß an uns vorübergehen, und das wohltuende Bewußtsein, von ihnen nicht gehaßt und verachtet, sondern mit schwesterlicher Zuneigung betrachtet zu werden, bedeu­ten eine große Entlastung. Was für prachtvolle Menschen sind unter diesen Nonnen! Da ist die Oberin, klug und mit Verständnis für unsere Lage, nach ihrer eigenen Aussage froh, daß wir und nicht irgendeine Parteiorganisation zu ihnen gekommen sind, die Oberschwester an der Pforte, die zugleich das Telephon bedient, eine alte Frau, deren Gesicht schön ist durch den Ausdruck von Weisheit, Rein­heit und Güte. Ich könnte noch viele von ihnen aufzählen, die uns lieb sind, will aber nur noch die sehr tüchtige,

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