weil ihnen das Betreten jedes Lebensmittelgeschäftes ver­boten ist. Da wir ihnen die Möglichkeit geben wollen, einen Teil ihrer Karten selbst einzulösen, werden sie im Hause nach Belieben und Bedarf einkaufen können. Auch der Lei­ter für diesen kleinen Laden ist schon gefunden: Herr Klein, ein älterer Insasse, Kaufmann von Beruf, ein ruhiger, zu­verlässiger Mann, den Heilbronner gut kennt. So wird an jedem Tage ein Stück Vervollständigung der Heimanlage geschaffen.

Die Küche ist ein schöner, großer und luftiger Raum. Wir warten auf den großen Herd, der in die Mitte kommen wird, in die Ecken der Fensterseite kommt je ein Spül­tisch. Sagte ich schon, daß wir Zentralheizung haben? Für mich, die so leicht friert, ein wahrhaft tröstlicher Gedanke, besonders auch deshalb, weil das Kloster schon wegen des ihm verbleibenden Stockwerkes die Sorge für die Beheizung übernimmt und die Kohlen im ganzen bezieht. In die Küche kommt außerdem noch ein großer Boiler, der vom Herd aus erwärmt wird, denn wir haben dort weder Gas( ganz Berg a. L. hat keines) noch einen größeren elektrischen Herd. ( Auch Kraftstrom ist nicht vorhanden.)

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Du verstehst, mein Lieber, daß mir diese ganze Arbeit, geschähe sie unter anderen Umständen, unendlich viel Freude machen würde. Immerhin sage ich mir, daß wir auf diese Weise die Vorbedingungen für ein vorbildliches Lazarett schaffen! Ich glaube, ich habe noch nicht er­wähnt, daß das Kloster uns ein schönes Stück Ziergarten für den Aufenthalt unserer Insassen zur Verfügung gestellt hat. Wir haben beim Wohnungsreferat gebeten, alle Neu­ankömmlinge zu veranlassen, Liegestühle und Gartenmöbel mitzubringen.-Am 15. August kommen die nächsten In­sassen. Die schwierige Arbeit des Verteilens der Ankömm­linge auf die Zimmer wollen wir gemeinsam vornehmen- natürlich möchten wir möglichst zueinander passende Men­schen zusammen wohnen lassen. Ueber eine grundsätzliche Frage sind wir uns glücklicherweise alle vier einig- wäh­

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