hat, also den Bedarf des Volkes insgesamt, aber nicht den Gewinn des Einzelnen als Richtschnur nimmt; eine geordnete Zusammenarbeit der europäischen Völker auf der Grundlage allgemeiner kultureller Unabhängigkeit, eine Einheit also durch Zusammenarbeit und nicht durch Verwischung der nationalen Eigenart.

Und in der politischen Praxis.. ER.

Zusammenarbeit zwischen Besatzungsmacht und besetz- tem Land bei der Anwendung dieser Grundgedanken, ohne mit den Grundsätzen des Christentums und den Gesetzen der niederländischen Staatsordnung in Konflikt zu kommen.

Hat man irgendwelche Bedenken gegen diese Ein- schränkung geäußert?

Direkt nicht.

Aber vielleicht indirekt?

Vor meiner Verhaftung hat man mir geraten, in die Niederländische Nationalsozialistische Bewegung einzutreten, und nach meiner Verhaftung bot man mir die Freilassung an, wenn ich an die Seite Deutschlands treten wollte.

Und das hast du abgelehnt?

Ich habe geantwortet, ich ginge nur soweit, wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren könne.

Dein Gewissen war also nicht weit genug?

Weder weit genug, um deutsche Absichten an die Stelle niederländischer Zielsetzungen treten zu lassen, noch weit genug, den Nationalsozialismus höher einzuschätzen, als es sich vom christlichen Standpunkt aus verantworten ließ.

Du warst also gegen eine Gleichschaltung?

Ich war für eine beiderseitige Achtung der geltenden Gesetze und die Anerkennung gemeinsamer Interessen, aber gegen eine Verleugnung der eigenen Lebensgrundsätze und die Versklavung der Niederlande im Dienst des Dritten Reichs.

Für die Politik der Partei warst du also nicht zu gebrauchen?

Aber die Besatzungsbehörden haben mich doch selbst gebeten, eine beratende Aufgabe zu übernehmen.

Um so mehr Grund, dich verschwinden zu lassen.

Aber dann konnten sie mich doch entlassen oder auf- fordern, freiwillig zurückzutreten.:

Das vertrug sich natürlich nicht mit ihrer Taktik, die öffentliche Meinung irrezuführen.