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Wenn Shakespeare seinen Kaufmann von Venedig " noch einmal schreiben müßte, dann würde er möglicherweise an der Stelle eine kleine Aenderung vornehmen, an der Portia den Engländer als einen Mann beschreibt, der zwar sehr nett ist, sich aber komisch anzieht, den Franzosen als einen, der mit seinem eigenen Schatten zu kämpfen scheint,. und den Deutschen als jemand, dessen Mund in der Hauptsache dazu dient, im Wein zu schwelgen. Heutzutage läßt dieser Mund mit Vorliebe die anderen schwelgen, und zwar in den Schimpf­worten, die er von sich gibt.

Natürlich blieb die ungewollte Begegnung von westlicher ,, Höflichkeit" und preußischem ,, Schneid" auch in den verein­fachten Formen des absichtslosen Sichgebens immer im Einklang mit den angeborenen Eigenschaften oder den später erworbenen Eigenheiten, wobei wechselseitige Beeinflussung nicht ausblieb. Die Menschen beeinflussen sich nun einmal gegenseitig in ihren Handlungen und Unterlassungen, auch wenn sie es nicht wissen oder wollen. Was Augen und Ohren an menschlichen Handlungen beobachten, findet in Worten und Gesten wieder seinen Niederschlag. Nicht nur im Reich des Anorganischen und nicht nur bei Pflanzen und Tieren bringen wechselseitige Beeinflussungen neue Daseinsformen zustande auch im Spiel von Klängen und Schatten, die auf menschliches Tun zurückgehen, liegt noch eine vielfältige Schöpferkraft verborgen, die auf Verbesserung und Ver­feinerung hinzielt, eine Schöpferkraft, die allen geschaffenen Dingen innewohnt.

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Hier wäre eine Möglichkeit, die in Pascals ,, Pensées " ausgesprochenen analytischen Beobachtungen über Mikro­kosmos und Makrokosmos nachzuprüfen, die schwindeler­regende Mannigfaltigkeit der Ordnung im Weltall einerseits und anderseits auch in den kleinsten Einzelheiten von allem, was es gibt zu begreifen, unerreichbar für alle denkbaren menschlichen Kräfte und Fähigkeiten und doch in seiner großartigen Erhabenheit von jedem menschlichen Verstand zu erfassen. Das gleiche gilt von der Erhabenheit des Ordnungs­prinzips, dessen Walten in Planung und Ausführung dem Ur­sprung aller Dinge vorangegangen sein muß- wenn der mensch­liche Verstand etwas anderes sein soll als reines Schattenspiel und für das die Propheten des Alten Bundes kein Wort fanden, das würdig gewesen wäre, dieses göttliche Prinzip zu bezeichnen, diesen Ursprung und Anfang von allem, was die

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