marschiert, gegen die Beine, teilt Knüffe aus, schlägt ins Genick, rast umher und schreit. So marschieren sie in der staubigen Glut an einem Abbruch vor-
bei, dem alten Gefängnislazarett, das Schutzhaftgefangene ab-
reißen. Im gestreiften Zuchthauszeug stehen sie auf den Mauer- resten, schlagen mit Hacken die Backsteine heraus und schaufeln sie in Loren. An langen Tischen werden die Steine sortiert und behauen. Die SS-Wachtmeister, die das Arbeitskommando be- aufsichtigen, haben sich schattige Winkel gesucht. Die Vorbei- marschierenden wechseln mit den auf dem Abbruch Arbeitenden stumme Blicke. Man sucht Bekannte, Genossen.
„Abteilung... hoch die Beine!... halt!“ Sie stehen vor einem Tor. Einer der Zugbegleiter, im Stahlhelm und mit Karabiner, zieht die Klingel. Ein Posten hinter dem Tor öffnet.
„Abteilung... Die Knochen zusammenreißen!.... marsch!” Vor ihnen liegt ein neuer Gefängnishof. Hier werfen Gefangene, die meisten bis zum Gürtel nackt, Erde auf. Meßinstrumente sind aufgestellt; der wildwuchernde Grasboden wird umgestochen und planiert. Am Gefängnisaufgang legen Gefangene mit Rasen- stücken ein Beet in Hakenkreuzform an.„Abteilung... na, wollt ihr die Beine hochreißen!.... halt!! Rechts um! Sachen hinlegen! Die Knochen zusammenreißen, keiner rührt und räuspert sich!”
Truppführer Teutsch geht in die Wachtstube, die im Erdgeschoß dieses Gefängnisflügels liegt. Aus den Fenstern haben bereits einige SS -Wachtmeister die Neueingelieferten beobachtet, unter anderen auch Oberscharführer Rudolf Harms, der ehemalige Student.
Teutsch betritt die Wachtstube.
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