steife Bein nach vorn, und ein zweiter Schlag saust herab. Ein dritter, vierter, fünfter. Torsten röchelt. Sein Kopf läuft vor Schmerz und Scham rot an. Er fühlt einen bleiernen Druck im Schädel.

Seine Arme werden losgelassen, die Hände um seinen Hals lösen sich, langsam reckt er sich auf. Vor seinen Augen schwimmt alles. Er rafft sich zusammen, würgt Speichel und sieht dann, daß die SA- und SS - Führer, die Zivilisten und SS- Wachtleute immer noch um ihn herumstehen. Und keiner rührt sich, keiner sagt ein Wort. Doch, der im Sommermantel löst sich aus der Gruppe und tritt auf ihn zu:

,, Torsten, mir sind derartige Methoden zuwider, doch was bleibt uns anderes übrig. Verpfiffen ist sowieso schon alles. Sagen Sie, wer ist Karbe, und Sie werden nicht mehr miẞhandelt!" Jetzt weiß Torsten, wer der Mensch vor ihm ist: der Reichsstatt­halter Kaufmann. Er erinnert sich seiner vom Reichstag her, sie sind beide in den letzten Wahlperioden Abgeordnete gewesen. In die Fresse hauen müßte man diesem schmierigen Burschen, ins Gesicht spucken.

,, Sind Sie halsstarrig, ist das nur Ihr Schaden. Unser Atem ist länger als Ihrer!"

Torsten läßt keinen Blick von diesem pausbäckigen, gepflegten Menschen, der hier über Tod und Leben entscheidet. Aber er erwidert kein Wort.

Achselzuckend und mit kaltem Lächeln dreht ihm der Reichs­statthalter den Rücken. Sofort fallen die Folterknechte wieder über ihn her.

Mag er die Augen in Willensanspannung noch so zusammen­kneifen, die Zähne vor Schmerzen noch so aufeinanderpressen­die wahnsinnig schmerzenden Erschütterungen seines Körpers durch die wohlgezielten Schläge pressen aus ihm tierische Schreie

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