Offiziere, die hohen Zivilbeamten starren den schweigenden Gefangenen an.
,, Armer Irrer!" zischt der vor Ärger und Wut weiß gewordene glatzköpfige Kommissar und läßt sich ein dreiviertel Meter langes schwarzes Futteral reichen. Umständlich löst er den Verschluß. Alle schauen ihm zu, auch Torsten. Soll er etwa fotografiert werden? Er kann sich nicht erklären, was in diesem Futteral steckt. Der Kommissar holt eine dunkle, armdicke Gummirolle heraus, die an einem Ende einen sauber gedrechselten Griff hat. Den Kopf lauernd gegen Torsten gesenkt, die Augen in den fetten Polstern von unten auf den Gefangenen gerichtet, fragt er: ,, Willst du nun Aussagen machen?"
Torsten sieht ihn groß an. Er hat begriffen, was dies alles bedeutet, und schweigt.
,, Ob du Aussagen machen willst?"
Torsten steht wie erstorben.
,, Bück dich!"
Torsten erbleicht. Er rührt sich nicht.
,, Bück dich!" schreit der Kommissar." Bück dich, du Schwein! Runter mit dir!"
Fassungslos blickt Torsten auf die unbeweglichen, stummen Zuschauer. Wieder bleibt sein Auge auf dem Mann im hellen Sommermantel hängen. Ihre Blicke treffen sich. Nichts als Haẞ schlägt hin- und herüber.
Drei SS - Männer fallen über Torsten her. Einer zieht ihm den Kopf nach unten; die beiden anderen packen seine Arme und schrauben sie nach oben, so daß er sich vor Schmerzen krümmen muß. Der Kommissar schiebt langsam sein steifes Bein vor, zielt bedächtig und schlägt mit der Gummistange weit ausholend auf Torstens Gesäß. Ein furchtbarer, klatschender Schlag. Der Geschlagene stöhnt entsetzt auf. Da schiebt sich schon wieder das
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