betreten auch schon hohe Offiziere der SA und SS und mehrere Zivilisten das Gebäude.

,, Achtung!" Hacken schlagen zusammen, die Körper erstarren, die rechten Arme schnellen hoch. Die salutierenden SS- Wacht­männer keines Blickes würdigend, schreitet der hohe Besuch vor­bei in das Vernehmungszimmer. Ein pompöser Aufzug: braunes Wildleder, rote und blaue Bänder um braune Mützen, poliertes Lederzeug, schwere Parabellumkästen, kokett baumelnde Ehren­dolche, im matten Licht der Korridorlampen blinkende schwarze und braune Schaftstiefel, Tressen und Orden.

Vor der Tür, durch die sie treten, nehmen zwei SS - Leute mit Stahlhelm Aufstellung. Sturmführer Dusenschön geht mit ins Zimmer. Die SS - Posten tuscheln einander zu. Torsten glaubt einige Male den Namen Kaufmann deutlich zu vernehmen. Dusenschön steckt seinen rötlichen Bullenkopf aufgeregt zur Tür heraus: Torsten, reinkommen!"

Der Gefangene geht mit ruhigen Schritten in den großen, völlig leeren Raum. Die Offiziere und Zivilisten haben sich im Halb­kreis gruppiert. Ein großer Mann mit rundem Glatzkopf winkt Torsten heran. Er tritt näher. Das Bewußtsein, so viele Augen­paare feindlich auf sich gerichtet zu sehen, läßt ihn den Körper noch mehr straffen.

,, Torsten, wir wissen, wer Sie sind und in wessen Auftrag Sie nach Hamburg gekommen sind. Wir kennen die Aufgabe, die Sie hier erledigen sollten. Leugnen ist völlig unsinnig. Was wir von Ihnen nur noch wissen wollen, ist: 1. Wer hat Sie von Berlin her­geschickt? Ich meine die Personen selbstverständlich. 2. Wer sind gegenwärtig die leitenden Leute der hiesigen Bezirksleitung? 3. Wer ist Karbe, dessen Unterschrift auf der Quittung steht, die wir bei Ihnen fanden? Ich mache Sie von vornherein darauf auf­merksam, daß wir fast über alles unterrichtet sind, daß wir von

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