,, Sie wollten Geld für die illegale Kommunistische Partei geben?" Niemals!"

,, Es tut mir leid um Sie, aber unter diesen Umständen muß ich es ablehnen, Sie zu vernehmen!"

Miesicke blickt angstvoll in zwei graue, prüfende Augen.

,, Sie sind gestern wohl auch nicht mit dem Alsterdampfer, Sybille' gefahren?"

,, Doch! Ich fahre fast jeden Tag mit dem Alsterdampfer!"

,, Also doch! Aber Sie kannten natürlich den Herrn nicht, mit dem Sie auf dem Dampfer sprachen?"

,, Den? Nein! Das war ein Fremder! Den kenn' ich nicht!" Der Kommissar beugt seinen Kopf ein wenig zu Miesicke hin und flüstert nachdrücklich: ,, Sagen Sie lieber gleich die Wahr­heit, Herr Miesicke, es ist besser für Sie. Ich, ich tue nur meine Pflicht. Wenn Sie nicht wollen, muß ich die Sache weitergeben. Leugnen ist zwecklos, glauben Sie mir!"

Miesicke ist es inzwischen bald heiß, bald kalt geworden. Er hat keine Ahnung, was diese Fragerei, diese Warnungen und Rat­schläge eigentlich bedeuten sollen, aber er fühlt, daß etwas Un­heimliches gegen ihn heranrollt. Nun jammert er ängstlich her­aus: ,, Bester Herr, das muß wirklich alles ein schrecklicher Irrtum sein. Wirklich! Ich bin nicht der, den Sie suchen! Habe mit Politik nie zu tun gehabt! Nie mit Kommunisten verkehrt! Wirk­lich nicht! Sie irren!" Miesicke sieht sich wie eine Mücke ins Netz einer Spinne verstrickt, aus dem es kein Entrinnen gibt. Der Fremde. Geldgeben. Kommunistische Partei . Miesicke dreht sich alles im Kopf. Aber nur die Nerven behalten, es muß sich ja alles aufklären. ,, Herr Kommissar, es ist tatsächlich nichts als ein un­glückliches Zusammentreffen. Ich habe mit diesem Fremden, den ich nur auf einige Schönheiten hinwies, nichts gemein. Ich kann

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