Neben Miesicke auf der Bank sitzen drei Männer. Einer, ein maẞlos dicker Kerl, wird Blutquäse genannt. Blutquäse ist witzig und versteht zu unterhalten.
Er ist gerade gefragt worden, wie er es anstelle, wenn er mit einem Weib ginge, wo er dann seinen Bauch lasse, und will beginnen, es anschaulich zu erklären, da geht die Zellentür auf, und Miesicke wird gerufen.
Wie ein Wiesel rennt Miesicke zur Tür.
,, Sind Sie Gottfried Miesicke?"
,, Ja!" Er ist heiß vor Freude. Also endlich. Endlich! Wie die Tür hinter ihm geschlossen wird, hat er nur einen Gedanken: Nie wieder da hinein!
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Warten Sie hier!"
Miesicke steht auf dem Korridor, vor einer langen Reihe schmaler Spinde. Er wundert sich. Sollten hier so viele Beamte stationiert sein? Am Ende des Korridors sieht er ein paar Beamte in Zivil mit Akten unterm Arm. Einer, ein langer, steifer Mann mit hohem Kragen und hochstehenden, borstigen Haaren, schlendert langsam heran.
,, Miesicke?"
,, Jawohl!"
,, Kommen Sie bitte mit!"
Miesicke trippelt aufgeregt hinter ihm her. Gott sei Dank! Gott sei Dank! denkt er in einem fort. Darin liegt die ganze überströmende Freude, die Miesicke in diesem Augenblick empfindet. Sie betreten ein kleines, vergittertes Zimmer, in dem nichts weiter als ein hohes Stehpult und ein Stuhl stehen.
,, Setzen Sie sich!"
Miesicke setzt sich. Umständlich legt der Kommissar die Akten zurecht, blättert darin, wirft prüfende Seitenblicke auf Miesicke und blättert wieder in den Akten. Dann zündet er sich eine Ziga
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