hört ihm zu, auch die beiden Kinder, mit halboffenen Mündern. Sogar die Stenotypistin sieht über ihr Buch zu ihm auf.
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unser Michel!" ,, Und sehen Sie dort- weiter rechts ,, Ach ja, der berühmte Michel! Und die Häuser dort, das sind Kontorhäuser?"
,, Kontorhäuser und Hotels. Das dort ist das Verwaltungsgebäude der Hamburg- Amerika- Linie. Mächtiger Kasten, was? Und dort am gegenüberliegenden Ufer das Hotel Vier Jahreszeiten'. Und das dazwischen: lauter Kontorhäuser, Banken, Warenhäuser!" Der Dampfer nähert sich der Lombardsbrücke. Eine korpulente Frau in auffälligem, hellem Kostüm und einige Herren stehen am Ponton. Der Fremde betrachtet die neuen Fahrgäste, holt ein kleines, grünes Heft aus der Brusttasche, blättert flüchtig darin und behält es in der rechten Hand.
Kaum sind sie unter der Lombardsbrücke durchgefahren, nötigt Miesicke den Fremden an die Seite der Plattform, damit er einen Blick über die Außenalster habe, die vor ihnen liegt.
,, Danke, ja! Ich sah den See bereits vom Züge!"
Soso! Miesicke kombiniert: also von Kiel herunter. Vielleicht kommt er auch von weiterher, von Kopenhagen oder Skandi navien . Und er fragt.
,, Nein, ich komme aus der entgegengesetzten Richtung, bin aber bis Dammtor gefahren!"
,, Da waren Sie gut beraten!" Miesicke freut sich. ,, Jeder Fremde sollte bis Dammtor fahren. Er sieht die Alster und hat inmitten der Anlagen des Dammtors, des Botanischen Gartens, des Zoos einen freundlichen Empfang!"
Die massige, steinerne Lombardsbrücke wird immer kleiner. Über sie und die Mauer der fernen Häuser steigen die hohen Türme ins Blau. Die in der Sonne gleißendė Alster ist umrahmt von dem Grüngürtel uralter Linden und Kastanien. Bunte Kanus
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