überkommt, mit einer Ruhe, vor der ich selbst erschrecke, hinzu: ,, Dies Lager ist ein hartes Lager, und ich bin davon überzeugt, daß seine Härte erforderlich ist im Interesse des nationalsozialistischen Staates."
,, Gut, Sie können gehen!"
Und ich gehe rückwärts aus dem Zimmer, ohne ihn aus den Augen zu lassen, wie ein Lakai es ehedem wohl vor seinem Fürsten zu tun hatte-
Ein Posten führt uns Abgänge den Karachoweg hinauf auf der Straße nach Weimar bis zum Schlagbaum. Die Wache dort macht sich nicht einmal die Mühe, unsere Entlassungsscheine zu kontrollieren.
Zehn Schritte noch. Dann überkommt es mich. Dann geht es nicht mehr. Die Knie zittern. Das Herz pocht in schnellen Schlägen und mein Atem geht flach und stoßweise, bis sich die Spannung in einem einzigen, tiefen, befreienden Atemzug löst.
Vom wolkenlosen, blauen Himmel strahlt wundervoll warm und gütig die Sonne, die würzige Waldluft umspült Stirn und Wangen. Ich bin frei! Der härteste Weg meines Lebens liegt hinter mir.
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