Tätowierten" beschieden. Noch heute höre ich die Schreie des Häftlings, der von den SS- Wächtern furchtbar zugerichtet und schließlich hingemordet wurde. Als man seine Leiche in die Kammer des Krematoriums einlieferte, war der Kopf vom Rumpfe getrennt. Er war von Koch zurückbehalten worden. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, daß man den Schädel ebenfalls dem Präparanten übergeben hatte, und bald darauf konnte man ihn auf dem Schreibtisch dieses vertierten Mörders stehen sehen.

Die Verbrennungsöfen zur Aufnahme neuer Opfer bereit

Unter den Verantwortlichen dieser Greuel befand sich eine weibliche Per­son. Es war die Frau des Lagerkommandanten, eine kräftige und sehr an­maßend auftretende Person. Ihre Mußestunden vertrieb sie sich mit Spazier­gängen nach den außerhalb des Lagers gelegenen Arbeitsplätzen der Häftlinge. Es waren Schnüffelvisiten der gemeinsten Art. Wer sich von den Häftlingen während der Arbeit einmal aufrichtete oder es gar wagte, die ,, Frau Lagerkommandant" anzusehen, dem rief sie auf der Stelle zu: ,, Na warte, du Faulenzer; heute abend gibt es den Arsch voll!" Dabei schrieb sie sich die Nummer des Betreffenden auf, um ihren Mann in Kenntnis zu setzen. Nach Feierabend, wenn dann die ausgemergelten Häftlinge hungernd und erschöpft ins Lager rückten, wurden die Gemeldeten ausgepeitscht. Unzählige Male hat dieses Weib, dem Sadismus ihres Mannes in keiner Weise nachstehend, die Häftlinge den SS - Leuten in die Hände ge­

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