Annotation | Vorbesitzer: Die Geige gelangte über die Tochter Otto Behaghels, Elisabeth Behaghel (1890-1967), die im Haus der Familie in der Hofmannstraße 10 in Gießen lebte, als Geschenk (ca. 1962 oder 1963) in den Privatbesitz einer damaligen studentischen Hilfskraft (Wolfgang Deeg) am damaligen „Deutschen Seminar“ der Justus-Liebig-Universität. Ob ein dazugehöriger Geigenbogen ebenfalls übergeben wurde, lässt sich nicht mehr mit Bestimmtheit angeben. Aus dem Privatbesitz kam sie im Januar 2022 als erneutes Geschenk an die Justus-Liebig-Universität zur Aufbewahrung beim Nachlass von Otto Behaghel in den Sondersammlungen der Universitätsbibliothek. Die Geige wurde mehrfach professionell bearbeitet bzw. repariert, u.a. bei dem Geigenbauerbetrieb Sandner in Mittenwald. Das reiche musikalische Leben im Haus von Otto Behaghel ist durch mehrere Quellen belegt. Im Nachlass ist ein musikalisches Protokollbuch erhalten, in dem die Konzerte eines „Quartetts“ von 1891 bis ca. 1923 dokumentiert sind (s. Nachlass Otto Behaghel, Nr. IX.5 (Bd. 70). In: W. Bayerer: Findbuch, S. 46–47). Bei diesen Konzerten, die meist im Hause Behaghels stattfanden, handelte es sich um einen privaten Gesangskreis mit meist deutlich mehr als 10 Mitgliedern, die Lieder und Choräle u.a von Bruch, Mendelssohn, Schumann, Wagner, auch Madrigale von Palestrina, aufführten. Otto Behaghel wird dabei meist als „Dirigent“ bezeichnet. Daneben gab es offenbar auch ein familiäres (Streich-)Quartett, in dem Otto Behaghel Geige spielte (s. Karl Glöckner: Otto Behaghel. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins, Bd. 42, 1957, S. 5–15, hier S. 14). - Die Fotos der Geige wurden von Barbara Zimmermann in der UB Gießen erstellt. |