Er sucht schon lange nach einer passenden Gelegenheit, sich wieder Baer schriftlich zu nähern. Erinnert sich an das Wohlwollen ihm gegenüber. Er hat nun ein geographisch-historisches Unternehmen, das er verfolgt. Bereits in Rußland habe er Materialien gesammelt zur politisch-geographischen Geschichte der Ströme des europäischen und asiatischen Rußlands. Das Werk liege noch immer unvollendet als Manuskript in Deutschland. Er hatte auch zur Geschichte der deutschen Ströme gearbeitet, aber nur wenig davon ist in seinen Reisebüchern gedruckt. Seit 1849 forscht er zur Geographie Amerikas, und zwar 1) zu seiner Entdeckung und Besiedelung seit Kolumbus, 2) ein Katalog aller Karten Amerikas, und 3) eine Sammlung von Faksimiles von Karten. Für seine Projekte konnte er aber weder eine buchhändlerische noch wissenschaftliche Unterstützung finden. Hier in Amerika finde er nun Unterstützung durch den Coast Survey (Prof. Bache). Mit finanzieller Unterstützung des Kongresses habe er nun 350 Karten kopieren lassen. Übersendet Baer seine neuesten Werke über Amerika bzw. Karten. Bittet um eine Nachricht an die geographische Gesellschaft, an die er auch bereits Schriften gesandt hatte. Das letzte, was er von Baer gehört hat, war dessen Brief über die Hypothese vom Einfluß der Erdumdrehung auf die russischen Flußsysteme, den ihm Baron von Osten-Sacken gegeben habe und der ihn sehr frappiert habe. Das sei die Erfindung eines Genies. Freut sich über einen Gegenbrief, eventuell an seinen Bruder Adolph Kohl in Bremen.
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