Antwort auf Brief vom 23.5., dankt für die erteilten Aufträge. Der in Jena befindliche Elefantenschädel sei nicht fossil, sondern von einem in Kassel gestorbenen Elefanten. Ein fossiler Schädel befinde sich allerdings in der Sammlung von Schlotheim in Gotha, aus Mangel eines Zeichners konnte er noch keine Zeichnung verschaffen. Nach Überwindung einer Krankheit wolle er sich selbst darum kümmern, momentan sei er durch die Lehre in Jena gebunden. Das von Baer gewünschte Buch von Lea sei, wie Frorieps Vater meldet, ein Sonderdruck aus den Transactions der American Philosophical Society, Auszüge stünden in verschiedenen Zeitschriften. Sein Vater sei momentan nicht geneigt, seine vergleichend anatomische Sammlung zu verkaufen. Der Embryo ohne Nabelschnur habe er selbst auf Ersuchen von Rudolphi untersucht. Seine eigene Zukunft sehe er in Berlin, nachdem die Situation in Jena sich nicht so entwickelt habe, wie erwünscht. Inbesondere werde die Zusage zu freier wissenschaftlicher Arbeit nicht umgesetzt. Einen Ruf als Direktor der Chirurgischen Klinik in Gießen habe er abgelehnt. Im Herbst wolle er nach Berlin ziehen und sich dort habilitieren, finanziell sei er unabhängig, und er sei sich sicher, sich dort eine Existenz aufbauen zu können. Gerne würde er Berlin mit Baer zusammentreffen, dann könne er ihm auch seine Frau vorstellen.
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