Antwort auf Brief vom 28.10. Seine Sehnsucht gelte schon lange Chorassan und der grossen persischen Salzwüste, deren Pflanzenwelt seine Spezialität sei. Entsprechende Reisepläne habe er früher gehabt und nun bei Chanykow angefragt. Gerne würde er als Botaniker an der projektierten Expedition teilnehmen. Was die Salzpflanzen betrifft, so sei außer Fenzl in Wien er die erste Autorität. Ausübender Arzt sei er auch länger gewesen. Und auch zum Reisen noch körperlich befähigt. Dennoch will er Baer über die naturwissenschaftliche Jugend hier referieren. Alle vorhandenen Botaniker seien keine studierten Ärzte. Der Gehilfe am Botanischen Garten, Magister Schmidt[?], habe in letzter Zeit paläontologisch-geognostisch gearbeitet. Nur sei er als Sammler unordentlich. Der zweite sei N. v. Seidlitz, der bereits in Persien war, aber eher ein wissenschaftlicher Dilettant. Der Pharmazeut Bienert sei sehr empfehlenswert und ein guter Naturaliensammler, nur habe er seine Studien noch nicht abgeschlossen. An Zoologen, die ebenfalls Ärzte sind, gebe es drei: Strauch, Nyczkowsky, und Eduard v. Wohl, der aber noch mitten im Medizinstudium sei. Ein weiterer sei der Entomologe Fixen aus Petersburg, der promoviert sei (Carl Fiksen: De linguae raninae textura disquisitiones microscopicae, Dorpat 1857). Er habe gerade mit Bienert gesprochen und würde diesen als Gehilfen nehmen. Als Zoologen könnte er den jungen Grafen Keyserling mitnehmen, der die Expedition sogar auf eigene Kosten unternehmen würde. Außerdem empfehle er noch den Dr. Flor, einen jungen Zoologen, der gerade in Prag sei.
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