Geistliche, Juden und Bibelforscher waren beson- ders das Ziel ihrer Quälereien. Der österreichische Kaplan A.R. aus Bad Gastein wurde zum Spaß gegeißelt und mit einer Dornenkrone aus Stachel- draht gekrönt. Ein polnischer Geistlicher wurde am Karfreitag zwischen zwei Juden drei Stunden am„Baum“ aufgehängt. Die Geistlichen M. und P. mußten sich eine Stunde lang gegenseitig ohr- feigen. Dem österreichischen Geistlichen Siegfried Würl trat ein SS auf die im Schnee eingefrorene Nase, so daß er sein Leben lang entstellt ist. Geist- liche wurden über die auf dem Boden liegenden Juden gejagt. Den Rektor der Universität Nym- wegen, Pater Regout, legte man mit einer Kette um den Hals in eine Hundehütte. Ging ein SS vor- bei, mußte er bellen. Andere Häftlinge mußten Hunde unter dem Schwanze lecken.
Auch Häftlinge haben sich mit Wissen und Willen der SS an ihren eigenen Leidensgenossen Ver- gangen. Es waren zumeist Grünwinklige, d. h. solche Häftlinge, die als Kriminelle in Sicherheits- verwahrung verbracht waren. Gerne übertrug man solch verbrecherischen Elementen Posten auf den Blocks oder als Capo in Betrieben. Capo Knoll.


