ning am 30. Mai 1932 ein dornenvoller und für die Demokratie opferreicher Weg zu diesem Ziel. In den ehemals feindlichen Ländern hatte man die Warnungssignale wohl erkannt, aber die befreiende Initiative lieẞ länger auf sich warten, als die Weltzustände es ertrugen. Eine Wiederherstellung des Vertrauens in der Welt war nur zu erreichen durch eine Bereinigung der internationalen Verschuldung, soweit sie aus dem Weltkriege erwachsen war, und durch die Herstellung einer wirksamen Sicherheit gegen den Ausbruch einer erneuten kriegerischen Katastrophe. Das internationale Schuldenproblem konnte nur mit Hilfe der Vereinig ten Staaten gelöst werden. Frankreich und England machten jede Verständigung in der Reparationsfrage von einem amerikanischen Entgegenkommen ihnen gegenüber abhängig. Unter den heftigen Schlägen der Weltkrise schien sich jenseits des Ozeans eine Wendung vorzubereiten. Sie war aber in der entscheidenden Zeit von 1930 bis 1932 noch nicht vollendet. Wie merkwürdig tragisch und unerforschlich sind die Wege des Weltenschicksals! Der Beginn der Rooseveltschen Ära, in deren Verlauf die Isolationspolitik Ame rikas allmählich abgebaut wurde, fällt zeitlich zusammen mit dem Beginn der Diktatur Hitlers in Deutsch land . Zwölf Jahre laufen die beiden Männer auf der Weltbühne nebeneinander wie Licht und Schatten, um dann 1945 fast gleichzeitig aus dem Leben zu gehen. Aber während der eine abgerufen wurde wie Moses vom Berge Nebo, das leuchtende Land der Erfüllung in seinen brechenden Augen, gepriesen von seinem Volke und von der Welt, sank, von den Flüchen und Verwünschungen des ganzen Erdballs, einschließlich Deutschlands , begleitet, der elende Urheber millionenfachen Unheils hinab in den Orkus. Wie anders würde
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