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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

Alleinherrscher!" Und der Direktor ermahnt ihn freund­lich, doch ja seinen Starrsinn abzulegen. So bekam er eine Bewährungsfrist von acht Tagen. Er wird sich wohl so lange halten, um nachher mit neuem Wagemut aufs Seil zu steigen.

Aus der ,, Brüsseler Zeitung" las uns der Pragmatiker ein Wort von Christian Morgenstern vor: ,, Es gibt für Un­zählige nur ein Heilmittel die Katastrophe". Er meint dazu, das passe gut auf uns fünfe in der Buchhaltung, die wir alle die Riesenkatastrophe des KZ hinter uns hätten. Das KZ als Heilmittel Fabisch, der Zivilingenieur, wäre damit einverstanden und der Biblizist auch. ,, Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen, näm­lich zum ewigen Heile.

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Am Ostermontag arbeiteten wir was wir so arbeiten hießen. Abends besuchte ich mit dem Knaben Hiob heim­lich die Osterpredigt, die uns ein holländischer Geistlicher hielt namens den Hertog. Sie war so gewaltig, daß mein Begleiter meinte, so ein Kaliber habe er seiner Lebtag nod nicht schießen hören auf einer Kanzel, und dazu müsse man ins KZ kommen! Sie schloß erschütternd mit dem Rufe:

Amen! Jesus Christus ! Hallelujah!

in welchen Fanfarenstoß der junge Geistliche noch einmal den ganzen Osterernst und Osterjubel hineinlegte, der die Predigt durchklungen hatte.

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13. April 1944

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Ein herrlicher Frühlingstag! Aus einem blauen Himmel strömen goldene Strahlen auf die duftende Erde nieder, von fernher im Süden grüßen hinter leichten Nebelschleiern

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