Die vorliegende Schrift ist eine Wiedergabe der Urteilsbegründung gegenHübener und 3 andere aus dem Jahre 1942. Sie verlockt dazu, ein Heldenepos daraus zu gestalten. Doch nichts liegt uns ferner, als einen Mythos um unsere Widerstandskämpfer herumzuranken. Wir wollen nichts geben als die Wahrheit. Drum soll dieses Urteil selbst in seiner ganzen Nüchternheit sprechen. Es läßt nichts verlauten von der . Seelennot des Herzens, das hinter diesem klaren Kopf bang um sein junges Leben schlägt.

Was die Gruppe Hübener der GlaubensgemeinschaftKirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage

im Jahre 1941 tat, als der

Hitlerscne Kriegswagen zur Sonne aufzusteigen schien, ist einfach unfaßbar. Nur wer selbst in der Widerstandsbewegung tätig war, kann ermessen, was es bedeutet, mehr als 35 AufklärungsschriftenHetz- schriften werden sie diffamierend genannt in wenigen Monaten zu verfassen, zu vervielfältigen und zu verbreiten!

Geschickt tarnt Hübener seine Schriften mit nazistischen Titeln. Die Jugend, gewohn. mit Maschinengewehnen und Panzerfäusten zu kämpfen, wird vielleicht befremdet, vielleicht gar verächtlich auf diese Kampfmittel schauen und fragen: War das denn der ganze Kampf des Widerstandes? Nun, ihr sei entgegengehaltendie Antwort eines Ge- stapobeamten, dem ein SS-Mann von einer Haussuchung Pistole und Schreibmaschine brachte:Pistole? Die ist nicht so- wichtig, wie die Schreibmaschine Suchen Sie den Abziehapparat, der ist für die Brüder heute wichtiger als ein Maschinengewehr. Wir wollen die Bedeutung dieser Kampfmittel nicht geringer schätzen als die Gestapo . Ihr ist nicht abzusprechen, daß sie die Kräfte ihres Gegners zu würdigen wußte. Denn gegen wen hat sie schließlich einen derartigen Macht- apparat in Bewegung gesetzt?

Von der Widerstandskraft unserer Jugend. soll diese Broschüre berichten.

Franz Ahrens Hamburg , im März 1948

| |