wird demnächst Kapo im Schmiedebetrieb auf dem In­dustriehof werden."

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Er endet bezeichnende Duplizität fast mit den gleichen Worten wie Heinrich Niebes in Sachsenhausen : ,, Vorsicht, Vorsicht, nochmals Vorsicht Kein Wort zu viel, Ohren und Augen auf".

Er ist

Sepp sehe ich nun täglich. Bald sind wir unzertrenn­lich und ziehen auf einen gemeinsamen Block. Mitglied einer Gruppe von durchweg sympathischen Genossen, meist Spanienkämpfern.

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Ich lerne dort Heinrich Fiebiger, einen sudetendeut­schen Genossen kennen er wird später wichtige Funk­tionen erhalten und bis zu seinem Tod seine revolutionäre Pflicht erfüllen.

Bei Sepp sehe ich zum erstenmal Hermann Waldvoigt aus Hannover , einen unserer hervorragendsten Genossen, der gleich mir zehn Jahre Zuchthaus hinter sich hat, davon acht Jahre Einzelhaft in Celle . Nach den ersten Sätzen, die ich mit Hermann wechsele, fühle ich eine verwandte Seele. Es ist merkwürdig, wie schnell wir uns in unseren Ansichten finden. Er hat eine ähnliche Entwicklung in Celle durchgemacht wie ich in Hameln . Er hat die gleichen Krisen der Selbstkritik durchlebt und ist zu ähn­lichen Resultaten gekommen in der Einsamkeit seiner Zelle.

Sepp, Hermann und ich bilden ein Triumvirat. Wir teilen Tabak und Brot miteinander, es gibt keine Frage, die wir nicht gemeinsam besprechen und keinen Beschluß, den wir nicht gemeinsam fassen. Bald sind wir drei im ganzen Lager als das unzertrennliche Kleeblatt be' annt.

Gustav, der Schmiedegewaltige, weist äußerlich ent­fernte Aehnlichkeit mit dem dicken Felix auf. Er ist alter Lagerinsasse, Berliner Genosse und Metallarbeiter und hat etwas Prüfendes, Abtastendes, ein wenig Undurch­dringliches an sich. Man sieht, bittere Lagererfahrung hat diesen mittelgroßen, gewichtigen, bebrillten Mann mit

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