freiwillig gemeldet. Wir bleiben UK . Aber von manchem neugebackenen Soldaten berichtet die Mär, noch ehe der Krieg zu Ende geht, daß seine Gebeine im Osten oder auf dem Balkan eingescharrt wurden.

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Die Geschichte verfolgt mich unablässig. Ich habe bis­lang mit niemandem darüber gesprochen. Aber die dunk­len Ahnungen quälen mich je länger je mehr.

Folgendes hat sich ereignet: Tünnes bekam vor einer Woche die Scheidungsklage zugestellt. Acht Jahre hat sie gewartet, und nun geht sie ihres Weges! Wie stolz war Tünnes auf seine Viktoria! Stundenlang konnte er erzählen von seinem Eheleben: und da gab es keinen Schimmer von Miẞhelligkeiten. Sie war nicht nur seine Frau, son­dern auch Genossin und Kampfgefährtin.

sein

Dann kam eines Tages

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ein Brief.

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es mag zwei Monate her Darin schrieb sie, sie wolle sterben,

sie sei lebensmüde, und sie könne es nicht mehr ertragen. Tünnes war außer sich.

Wie ein gefesselter Tiger rannte er in seinem Käfig hin und her jetzt erst zeigte sich, wie sehr er sie liebte.

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Und dann kam der Keulenschlag: sein Bruder teilte ihm mit, daß Vicky seit Monaten ein Verhältnis mit einem SA- Mann hatte. Daß sie mit ihm heimlich in Ferien gereist sei und daß die Familie daraufhin sich von dem ehrvergessenen Weibe losgesagt habe. Ich war besorgt um Tünnes so schwer traf ihn der Schlag.

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Aber es wurde noch schlimmer. Die Scheidungsklage reichte ein Rechtsanwalt ein, und sie lautete, daß Vicky als aufrechte deutsche Frau nicht länger den Namen eines wegen Hochverrats bestraften Zuchthäuslers tragen könne. Dazu schrieb sie noch einen Privatbrief an Tünnes, daß sie ihr ganzes Leben lang unter seiner Tyrannei gelitten habe und nun endlich die Konsequenzen ziehen wolle.

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