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Kopf. Etwas peinlicher ist wohl der Entzug von, Ver­günstigungen" zum Beispiel Vorzugseinkauf von An­staltstabak, oder von Anstaltsgemüse oder von Anstalts­holz. So entwickeln sich die Hilfsbeamten zu einem Element des gesunden Menschenverstandes gegenüber dem Paragraphentum der Justizbehörde.

Aber auch unter den Berufsbeamten weist Hameln einen großen Prozentsatz Vertreter einer ausgesprochen humanen Richtung auf. Es scheint der ,, Stockhof" trotz seines mittelalterlichen Namens eine Atmosphäre auszuströmen, die von anderen Anstalten merklich verschieden ist. Ein nach Hameln versetzter Celler Beamter ist meist nach zehn Worten an der brüllenden Kommandostimme Zu erkennen.

Unsere ausgesprochenen Feinde sind neben jungen SA­Männern, die seit Jahren als Hilfsbeamte fungieren, vor allem von der Front zurückgekehrte frontunfähige Sol­daten besonders jüngere Jahrgänge. Meist fanatische Nazis, meist brutal und skrupellos nach unten, zackig und aufstiegbereit nach oben, machen sie uns das Leben schwer. Sie werden allerdings erst in den letzten Kriegs­jahren in den Vordergrund treten. Vorläufig sind Einzelfiguren.

sie

Seine

Ueber allem thront der ,, Neue", Regierungsrat SS - Mann Stöhr, der sich in diesem Sumpf von Humanität und gesun­dem Menschenverstand denkbar unbehaglich fühlt. strengen Verfügungen pflegen irgendwie im Sande versickern, seine Versuche, aus Hameln eine SS - Muster­anstalt zu machen, bleiben irgendwie stecken.

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zu

Fr wird andere Seiten aufziehen und damit den Grundstein zu einer Einheitsfront von Gefangenen und Beamten legen.

Draußen tobt der Bombenkrieg. Hameln scheint eine Oase des Friedens zu sein. Briefe aus der Heimat berich­ten von den ersten Verwüstungen im Ruhrgebiet .

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