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von Tagen, höchstens Wochen. Man mußte ihm.also von neuem zur Flucht verhelfen. Oft wurden auch Kameraden mit bestimmten Auf- trägen beauftragt, zu fliehen. Es gab einige Außenkommandos, von denen eine solche Flucht, wenn auch unter großen Schwierigkeiten möglich war. In Transporte nach ihnen wurden kleine, ausgesuchte Fluchtgruppen eingereiht.

Immer wieder wurde der rote Capo der Arbeitsstatistik wegen sol- cherVersehen undUnglücksfälle der Sabotage beschuldigt, ge- schlagen, mit Arrest und Erschießen bedroht. Schließlich wurde ein anderer Capo eingesetzt, der zwar den roten Winkel trug, aber ein alter Pg. war, den persönliche Streitigkeiten mit irgendwelchen In- stanzen in Schutzhaft gebracht hatten. Er wurde von den anderen Häftlingen der Arbeitsstatistik wie von allen Lagerfunktionären so systematisch sabotiert, daß er nach knapp 14 Tagen, völlig bankrott war und sang- und klanglos auf einen ungefährlichen Platz abgescho- ben werden konnte. Die Arbeitsstatistik hatte wieder ihren alten Capo.

Lieber sterben als verraten

Wieder einmal wurde die Disziplin und Standhaftigkeit der Anti- faschisten auf eine harte Probe gestellt. In allen Blocks hatten wir in kurzen Feiern der Opfer des Luftangriffs gedacht. Die Kameraden der Effektenkammer aber hatten ihre Feier zu einem Gedenken für Ernst Thälmann gestaltet. Ein Kamerad hatte in einer Ansprache den Kampf und Opfertoddes Führers der deutschen Kommunisten gewürdigt. Durch Unvorsichtigkeit und Verrat hatte die SS davon erfahren.

Sofort schlug die Gestapo zu. Mehrere führende Kameraden, der Capo der Effektenkammer, der Redner in der Gedenkfeier und andere Beteiligte wurden von der Gestapo geholt und nach Weimar gebracht. Einige Tage später holte sie auch noch den ersten Lagerältesten. Mit endlosen Verhören und Folterungen versuchte man von den Verhaf- teten ein Geständnis über die Gedenkfeier und über die Teilnehmer zu erpressen. Nach und nach wurden alle Häftlinge der Effektenkammer zum Verhör geholt. Aber alle Verhörten hielten stand. Wer die Teil- nahme an der Gedenkfeier nicht bestreiten konnte, gab ihr doch eine harmlose, unpolitische Deutung. Das, was die Gestapo suchte, die un-

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