STATIONEN

ZUR

AUF DEM WEGE

FREIHEIT

ZUCHT.

Ziehst du aus, die Freiheit zu suchen, so lerne vor allem

Zucht der Sinne und deiner Seele, daß die Begierden

und deine Glieder dich nicht bald hierhin, bald dorthin führen.

Keusch sei dein Geist und dein Leib, gänzlich dir selbst unterworfen und gehorsam, das Ziel zu suchen, das ihm gesetzt ist.

Niemand erfährt das Geheimnis der Freiheit, es sei denn durch Zucht.

TAT.

Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen, nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen, nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit. Tritt aus ängstlichem Zögern heraus in den Sturm des Geschehens, nur von Gottes Gebot und deinem Glauben getragen, und die Freiheit wird deinen Geist jauchzend empfangen.

LEIDEN.

Wunderbare Verwandlung. Die starken, tätigen Hände sind dir gebunden. Ohnmächtig, einsam siehst du das Ende deiner Tat. Doch atmest du auf und legst das Rechte still und getrost in stärkere Hand und gibst dich zufrieden. Nur einen Augenblick berührtest du selig die Freiheit, dann übergabst du sie Gott, damit er sie herrlich vollende.

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