Groß und schrecklich ist beides. Menschen, ferne und nahe,

laufen herbei und schauen

und gaffen

halb neidisch, halb schaudernd,

ins Ungeheure,

wo das Überirdische sich,

segnend zugleich und vernichtend, zum verwirrenden, unentwirrbaren, irdischen Schauspiel sich stellt.

Was ist Glück? Was Unglück?

Erst die Zeit teilt beide.

Wenn das unfaßbar erregende,

jähe Ereignis

sich zu ermüdend quälender Dauer wandelt, wenn die langsam schleichende Stunde des Tages erst des Unglücks wahre Gestalt uns enthüllt, dann wenden die Meisten,

überdrüssig der Eintönigkeit

des altgewordenen Unglücks

enttäuscht und gelangweilt sich ab.

Das ist die Stunde der Treue,

die Stunde der Mutter und der Geliebten, die Stunde des Freundes und Bruders. Treue verklärt alles Unglück

und hüllt es leise

in milden,

überirdischen Glanz.

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