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Von da bis zum Myſtizismus iſt nur noch ein Schritt. Er wird vom Ober= bürgermeiſter und Vizepräſidenten des Peutſchen Gemeindetags, Johannes Weidemann , Profeſſor an der Univerſität Halle , getan. Weidemann hat in dem Standardwerk»Deutſche Verwaltung«, München 1937, den umfangreichſten Beitrag über die kommunale Selbſtverwaltung geliefert. Nachdem er als»die drei Urzellen des Staates«»die Familie mit ihrer natürlichen Blutverbunden= heit und Liebe, die Werkſtatt als Stätte des Broterwerbs und der Arbeit für Volk und Vaterland, die Gemeinde als Inbegriff aller menſchlichen Zuſammen= arbeit und als unmittelbares Erlebnis des Staatsgedankens« definiert hat (S. 195), legt er die Stellung der Selbſtverwaltung wie folgt dar:

»Die gemeindliche Selbſtverwaltung iſt nicht allein als formaler Verwal=

tungsgrundſat anzuſehen, ſondern ſie iſt umwittert von den unwägbaren

und juriſtiſch nur unzureichend erfaßbaren, mehr gefühlsmäßig zu begrei= fenden Gegebenheiten des geſchichtlich und organiſch Gewordenen, der

Heimatverbundenheit, der genoſſenſchaftlichen Selbſthilfe. Die Stellung der

Gemeinden iſt in der Tat ganz eigenartig. Sie ſind zeitlos wie das Volk

ſelbſt und unmittelbar aus ihm hervorgewachſen. Demgegenüber ſtellen ſich

alle ſtaatlichen Dienſtſtellen als bloße Zweckſchöpfungen zeitbedingter Art dar, und ſie können bei aller überragenden Wichtigkeit doch niemals die

Gemeinden erſeten«(S. 194).

Natürlich iſt auch Weidemann von der tautologiſchen Volksſtaatdefinition beherrſcht, nur daß ſich bei ihm ſogar die Gegenſätze von Einzelmenſch und Staat, Gemeinde und Staat im Begriff des Volksſtaates überwinden. Natür= lich iſt der juriſtiſche Teil des ſchwammigen Geredes Unſinn. Penn die Gemein= den»zeitlos wie das Volk ſelbſt« zu nennen und damit ihre Stellung zum Staat erklären zu wollen, iſt etwa ſoviel wert, als wenn der Biologe die Stel= lung des Menſchen mit der Behauptung umreißen wollte, daß er den Menſchen zeitlos wie die Natur ſelbſt bezeichnete. Juriſtiſch kommt es nicht darauf an, daß es fiberhaupt, Nomaden und Jägervölker ausgenommen, immer menſch= liche Siedlungen gegeben hat, ſondern darauf, in welcher rechtlichen Funktion ſie zum übergeordneten rechtlichen Verband geſtanden haben. So kennen wir die-Städte als juriſtiſch ſubſtanzloſe, einem Kloſter dienſtpflichtige Wohnräume, als Kaiſerpfalzen, Zunftſtädte, Hanſeſtädte, freie Reichsſtädte, Patrizierrepu= bliken, Realgemeinden, Einwohnergemeinden, moderne rechtsſtaatliche Ver= waltungseinheiten uſw., genau ſo wie uns der Menſch als Perſon im Recht als Sklave, Höriger, Ritter, Plebejer, Patrizier, Proletarier, Vollbürger, Staatsbürger, Sowjetbürger und neuerdings wieder als Untertan der Dik= tatur bekannt iſt. Das mit dämoniſcher Ummwitterung auszuſtatten, es als unmwägbar und nur gefühlsmäßig erfaßbar hinzuſtellen, iſt, wie die vage Un= beſtimmtheit der»zeitloſen Exiſtenz«, Myſtizismus. Zudem iſt dieſe behaup= tete Zeitloſigkeit falſch. Sind nicht Völker wie Städte viele Male untergegan= gen? Ebenſo falſch iſt es, die moderne Großſtadt, in der Mehrzahl der Fälle ein Produkt der lebten 70 Jahre, als organiſch gewachſene Gegebenheit, Ort der Heimatverbundenheit und Inbegriſſ aller menſchlichen Zuſammenarbeit zu charakteriſieren. Der moderne bürgerliche Menſch verzieht von Berlin nach New York , von London nach Shanghai , von Paris nach Rom , ohne daß er ſeine täglichen ſtädtiſchen Lebensgewohnheiten verändert, Er vermißt ſein

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