CHOR DER STERNE

Wir Sterne, wir Sterne

Wir wandernder, glänzender, singender Staub- Unsere Schwester die Erde ist die Blinde" geworden Unter den Leuchtbildern des Himmels­

Ein Schrei ist sie geworden

Unter den Singenden-

Sie, die Sehnsuchtsvollste

Die im Staube begann ihr Werk: Engel zu bilden- Sie, die die Seligkeit in ihrem Geheimnis trägt Wie goldführendes Gewässer-

Ausgeschüttet in der Nacht liegt sie

Wie Wein auf den Gassen

Des Bösen gelbe Schwefellichter hüpfen auf ihrem Leib.

O Erde, Erde

Stern aller Sterne

Durchzogen von den Spuren des Heimwehs

Die Gott selbst begann

Ist niemand auf dir, der sich erinnert an deine Jugend? Niemand, der sich hingibt als Schwimmer

Den Meeren von Tod?

Ist niemandes Sehnsucht reif geworden

Daß sie sich erhebt wie der engelhaft fliegende Samen Der Löwenzahnblüte?

Erde, Erde, bist du eine Blinde geworden Vor den Schwesternaugen der Plejaden Oder der Waage prüfendem Blick?

Mörderhände gaben Israel einen Spiegel Darin es sterbend sein Sterben erblickte

Erde, o Erde

Stern aller Sterne

Einmal wird ein Sternbild Spiegel heißen. Dann o Blinde wirst du wieder sehn!

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