MÜNCHEN

Als ich dich wiedersah

nach langer, schlimmer Zeit,

da warst du nimmer die,

die ich einmal verlassen.

Das warme Licht

in deinen lieben Gassen

war tot

und ganz zerrissen

war dein schönes Kleid.

Wo einst der Tag

um deine Gunst gefreit,

wo einst die Nacht

dich weich und sanft umfangen,

da war die Saat des Elends aufgegangen und deine einst so lebensroten Wangen, sie waren bleich

und ausgehärmt vom Leid.

Was einst gefügt,

zu schöner Form geschichtet,

mit hellen Fenstern

in die Stunde sah,

nun lag es da

zerschlagen und vernichtet! Geschändet und geächtet lag es da. Ein jeder Stein,

den nun mein Fuß berührte,

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