rutschen, ein wenig nach links und rechts sehen und dann wieder kehrtmachen, dazu, wissen Sie, dazu ist Hamburg einfach zu schade!"
Der Fremde lächelt. ,, Verlassen Sie sich darauf, was sich machen läßt, geschieht."
,, Ich meinte es nicht bös!" entschuldigt sich Miesicke.
,, Ich weiß, ich weiß!"
Der Dampfer fährt in einen Nebenarm der Alster, durch steinerne Brückenbogen, an Gärten, Villen, Bootsstationen vorbei und wendet unmittelbar am Fuß einer belebten Verkehrsstraße: Mühlenkamp.
Der Fremde scheint es plötzlich eilig zu haben. Er lüftet ein wenig den Hut, nickt Miesicke zu, drängt sich hastig unter die Aussteigenden und steigt die Stufen hoch.
Miesicke sieht ihm nach und schlendert dann langsam in entgegengesetzter Richtung davon. Er ist fast traurig, den neuen Bekannten so schnell verloren zu haben. Es dauert nicht lange, dann sind Miesickes Gedanken wieder bei seinen Angelegenheiten. Jetzt heißt es, sich nicht verraten, ein sorgengeplagtes Gesicht aufsetzen. Er weiß, es wird ihm schwer fallen, sein Glück zu verbergen, doch es muß sein. Offenheit und Wahrhaftigkeit, eheliche Ehrlichkeit mußte er schon zu teuer bezahlen. Und der Brinkmann, nun, der wird froh sein, wenn er hundert Mark auf die alte Schuld erhält. Nur nicht gleich übermütig werden.
Wie er den Eingang des Hauses, in dem er wohnt, betreten will, stellt sich ihm ein Mann in den Weg. ,, Sie sind verhaftet, folgen Sie mir!"
"!
Was wollen Sie?" Miesicke ist nicht bestürzt, er ist erstaunt.
,, Sie sollen mir folgen, und zwar möglichst unauffällig!"
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Was fällt Ihnen ein? Wer sind Sie?"
Statt einer Antwort hebt der Mann, der ihm den Zutritt in den
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