EIN KROATISCHER SCHÜLER

Seht die Flamme, rot zum Himmel tanzend, das ist Menschenfleisch, das riecht so dumm. Häftling, du wirst auch so eine Flamme, tanzend überm Krematorium.

Auf den Veilchenwiesen seiner Heimat tanzte seine Seele Nacht für Nacht. Igor, den sie hier mit fünfzehn Jahren

achselzuckend ins KZ gebracht.

Lassen ihn die Schergen hier verkommen? Einen Apfel schenk ich ihm, er lächelt mild. Aus dem Schweiß und Dunst des Lazarettes blüht der fernen Heimat lieblich Bild.

Kam nicht jüngst ein Brief vom Mittelmeere? Tritt der Kommandant ans Krankenbett. Wenn du dich erholt hast, gehts nach Hause. Igors Blick wird hart, wie das KZ.

Niemals hab? ich Igor so gesehen.

Alle Milde schwand aus seinem Blick.

Aus der Brust kam Keuchen, Röcheln, Stöhnen. Meinen Apfel wies er schroff zurück.

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