logie: das waren harmlosere und in gewissem Sinne im Augenblick wichtigere Themen. Über diese Themen hoffte ich ihn kennenzulernen und fest­stellen zu können, ob ich ihn brauchen könnte.

Über den Grenzdienst informierte ich mich ge­nau. Ich trug Steinchen um Steinchen zusammen. Das Mosaik wurde immer vollständiger: Alle zwei Stunden fand Schichtwechsel statt. Die Schichten wurden an jedem Tage für die kommenden 24 Stun­den eingeteilt. Während zweier Schichten waren die Grenzbeamten von Hunden begleitet, während der dritten Schicht nicht. Es kam darauf an, daß der Grenzübertritt in der Schicht ohne Hund durch­geführt wurde. Man mußte daher mit einem der Leute im Bunde stehen, um zu erfahren, wann diese ,, hundelose" Schicht Wache hielt.

Mit den Genossen stand ich in Verbindung. Die Briefe kamen in eine benachbarte Stadt.

Zwischen Weihnachten und Neujahr kam eine Genossin zu meiner Unterstützung zur Grenze. Bis Neujahr konnte sie in meiner Nähe bleiben. Dann mußte sie nach Berlin zurück. Sie sollte den Kameraden endgültigen Bescheid bringen. Ich ent­schloß mich daher, zwischen Hellberg und mir bis zum 30. Dezember eine endgültige Klärung herbei­zuführen.

Am 29. Dezember unterhielten wir uns über den ,, Fall Mauritius " von Wassermann, dem Juden Wassermann. Von da aus lenkte ich das Gespräch auf die Judenverfolgungen in Deutschland . Hellberg versicherte, daß er den großen Schriftsteller und Menschen immer anerkennen werde, gleichgültig, welcher Rasse er angehöre. Zu den Judenverfol­gungen nahm er nicht Stellung. Ziemlich unvermit­telt stellte ich ihm die Frage, ob er mir helfen wolle, einen jüdischen Freund aus meiner Stu­dentenzeit und seine Frau, zwei ,, edle, unschuldige

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