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In Prag steht Jakob Littner ratlos und wie verloren auf dem Bahnhof. Prag soll eine schöne, eine sehens- werte, eine alte Stadt sein. Man hätte einmal hinfahren müssen! In friedlichen Zeiten! Im Augenblick seiner Ankunft scheint ihm die schöne Stadt nur unheimlich zu sein, wie ein dichter, unbekannter Wald, vor dem man steht und in dem man die Wege nicht kennt. Er wechselt an einem Bankschalter der Bahnhofshalle sein Geld, und flüchtig mit einer leichten Geste der Miß- achtung tauscht der Wechsler den deutschen Schein gegen tschechische Kronen. Ein Abenteuer beschwingt. Der Abenteurer ist immer geneigt, alles auf eine Karte zu setzen. Littner läßt sich für sein Geld von einem Taxi in ein Hotel fahren. Er nimmt sich ein Zimmer und richtet sich ein. Er ist nicht ganz verloren. Ein wenig konnte er die SS überlisten. Er muß lächeln, wenn er bedenkt, daß es Fachkenntnisse waren, die ihm diese List gestatteten. Er hat in seinem Koffer ein paar alte Briefe mitgenommen. Sie fielen niemandem auf. Sie waren aber philatelistisch frankiert, und jetzt kann er sie verkaufen. Littner hofft, sich in Prag nie- derlassen zu können. Er trifit Menschen, die ihm herz- lich begegnen. Aber Prag ist voll Unruhe und Angst. Im Norden erhebt sich das Reich wie ein großes Ge- witter über den tschechoslowakischen Staat. Littner bemüht sich um ein Visum nach Portugal und ein Durchreisevisum für Frankreich . Aber schon ist es zu spät.
3 Littner, Aufzeichnungen O9


