daß nur die Häftlinge es fertig bringen, durch die Maschen zu schlüpfen, deren Ausdauer oder Brauchbarkeit, Gewandtheit oder Glück das Entkommen verdienen. Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt, und da der Einsatz nichts Geringeres ist als das eigene Leben, die eigene Gesundheit oder die Erhaltung der eigenen Knochen, muß man ständig alle Spannkraft aufbieten, um zuzugreifen, wo man Vorteile einstecken oder Nachteile vermeiden kann. Im großen wie im kleinen, bei der Arbeit wie beim Essen, beim Verlangen, beim Nehmen ohne Zaudern, ohne Ängstlichkeit. Wer nicht ,, auf Draht" ist, zieht den Kürzeren.
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, Wenn ich habe.. Ein wesentlicher Bestandteil des Lagerregiments ist die völlige Ungewißheit über das, was morgen sein wird, über die Fortdauer der geltenden Bestimmungen. Alles ist ungewiß. Aus Prinzip kann niemand damit rechnen, im Besitz des einmal zugeteilten Lagerplatzes, der zugeteilten Arbeit, der festgesetzten Rationen zu bleiben, oder sich auf die Termine für die Entlöhnung oder den Einkauf in der Kantine verlassen zu können. Man kann sich überhaupt nicht ernsthaft auf einen Tauschhandel gegen spätere Bezahlung einlassen, ohne die Einschränkung zu machen: , wenn ich habe..." Wenn ausgezahlt wird, wenn es in der Kantine dieses oder jenes zu kaufen gibt, wenn sich in der Zulage nichts ändert, wenn das augenblickliche Kommando bleibt, wie es ist, wenn die Lagerbelegschaft nicht plötzlich durcheinandergewürfelt wird, wenn keine unerwarteten Beschlagnahmen erfolgen, wenn es nicht zu überraschenden Entsendungen zur Zwangsarbeit außerhalb des Lagers kommt dann kann ich vielleicht dieses oder jenes Versprechen einlösen. Sonst nicht! Unmögliches kann man von niemand verlangen. Und da es tatsächlich sehr oft unmöglich war, ein Versprechen einzulösen, bedeutete ein Versprechen als solches keine bindende Vereinbarung mehr. Es war so verführerisch, etwas zu versprechen, wenn man es bei dem Versprechen belassen konnte.
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Neben der Möglichkeit, daß man einfach materiell nicht in der Lage war, die passenden Gegenleistungen aufzubringen, gab es ja noch den Ablauf der Zeit. Die Zeit ging unaufhörlich weiter, und mit ihr schwand auch die Erinnerung, im endlosen Wirbel der Quälereien und Aufpeitschungen sogar außerordentlich schnell. Mit dem dahinschwindenden Gefühl für die Verschuldung schwand auch die Schuld selbst. Jedwede
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